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Geschichte eines Hinkebeins

Ich musste 1991 in eine Zoohandlung, um für meine Oma Wellensittichfutter zu kaufen. Ich selber hatte zu der Zeit keine Tiere, und dachte eigentlich auch nicht daran, mir eines zu kaufen.

Irgendwie hat es mich an dem Tag in den Raum verschlagen, wo die Nager waren... ich sehnte mich doch wieder nach einem Tier, das wurde mir dort bewusst... vielleicht ein Hamster? Als Kind hatte ich immer einen... nein, sagte ich mir, Du hast ja keinen Käfig.

Dann kam ich an das Meeriegehege... alle Tiere rannten in die Verstecke... bis auf eines... das lief geradewegs zu mir, machte Männchen und schaute mich mit seinen Kulleraugen an... ich hielt ihm meine Hand hin, es blieb und schnüffelte, während alle anderen aus den Unterschlüpfen hervorlugten.

Ich schlenderte zu den Hamstern... es schaute mir nach und dackelte irgendwie enttäuscht wirkend unter eine Korkrinde, von wo es mich nicht aus den Augen ließ. Dann ging ich aus dem Raum und Richtung Kasse. Dort war der Ladenbesitzer mit einem Angestellten im Gespräch... keiner der Beiden bemerkte mich... er sagte zu dem Mitarbeiter: "Dieses große Meerschweinchen, das da so komisch läuft kannst Du nach oben bringen... gib es der Python! Das kauft sowieso keiner..." Ich tat so, als hätte ich etwas vergessen und ging wieder zu den Meeries...dieses Schweinchen kam wieder nach vorne... und es watschelte irgendwie komisch daher... da wusste ich, wenn ich das jetzt nicht mitnehme, wird es zur Python gebracht... da habe ich es schnell gekauft...

Er wurde Mopsi getauft, die Tierärztin sagte, dass er sich als Baby wohl das Bein gebrochen hätte und es falsch zusammengewachsen war, er aber keine Schmerzen damit hätte, nur das Laufen sah halt komisch aus, da müsste man aber nichts dran machen. Er war immer ein superzutraulicher Kerl, der hinter mir herdackelte, wie ein Hund... er bekam nach zwei Wochen auch einen Kumpel, den ich aus dem Tierheim holte... trotz Artgenossen, mit dem er gut auskam, war er irgendwie sehr menschenbezogen und kam sehr oft aus freien Stücken zu mir... so manchen Abend haben wir zusammen ferngesehen... er war etwas ganz besonderes... und wird es immer bleiben... nach etwa acht Jahren wurde dann sein Herz zu schwach... das Alter. Ich habe ihn einschläfern lassen, weil der Arzt mir dazu riet... er starb ganz ruhig in meinem Arm, sein Abschiedsgeschenk an mich war der dankbarste Blick, den man sich vorstellen kann...

Ich weiß, das hört sich kitschig an, aber mir kam es so vor! Ich habe es nie bereut, ihn gekauft zu haben und muss oft an Ihn denken, vor allem diesen Abschied werde ich wohl nie im Leben vergessen. Jetzt nehme ich oft kranke oder behinderte Tiere bei mir auf, die sonst niemand haben möchte. Diese Meer-schweinchen erscheinen mir alle so dankbar und erinnern mich an mein erstes Schweinchen... den Mopsi !

Claudia Funken