Julifest in Aachen, Teil 1
Liebe Zuhörer und Zuhörerinnen,
herzlich willkommen zu den heutigen Festspielen im Reiterstadion des
ALRV auch wenn ein Schatten über dem heutigen Tage liegt. Das Stadion
ist fast bis auf den letzten Platz besetzt und jeder redet mit jedem.
Muschelschubser feiert mit Franken-Clan,Rheinländer mit Abordnungen aus
Ostdeutschland, außerdem sehen wir noch Gruppen aus den umliegenden
Ländern sowie Kanada. In den Gängen zwischen den Sitzblöcken ziehen
eifrige Helfer ihre Runde und verteilen Salatblatt-Tücher, ist es doch
Brauch, daß das Publikum die Teilnehmer durch Winken derselben
verabschiedet. Langsam füllen sich jetzt auch die Logen des Oberhauses,
wenn auch nicht vollständig. In der Loge der Cavie-Hiltonianer/innen
sehe ich zur Zeit nur Cookie, Edle von Seidenweich, obwohl nur die
Aspirantin Motzi, äähh
Mausi
zum Wettkampf gemeldet ist. Uns liegen
leider keine Informationen über das Ausbleiben der anderen Mitglieder
vor. Nachdem nun etwas Ruhe im Stadion eingekehrt ist, begibt sich eine
mir noch unbekannte Band auf die Bühne. Gerade erhalte ich die
Information, das es sich um "Hero and the Heartbreakers" von den
Herzensbrechern handelt.
Zu den Klängen von "One carrot at a Time" (Melodie "One Moment in Time)
marschieren jetzt die Wettkämpfer/innen ins Stadion ein und begrüssen
Publikum und Oberhaus. Als sie die Logen passieren, kommt es zu einer
Szene, wie sie im Film nicht schöner sein könnte. Cookie, Edle zu
Seidenweich, tritt an die Brüstung und heftet ihrem Helden Elbi ein
rotes Salatblatt an seine Möhrenlanze, während Ernie und die anderen
Hiltonianerinnen unzählige herzförmige, mit Erbsenlocken gefüllte
Ballons vom Stadiondach aufsteigen lassen. Meine lieben Zuhörer/innen,
bei diesem Bild werden nicht wenige der Salatblatt-Tücher schon jetzt
benutzt, um eine Träne der Rhrung zu trocknen.
Jetzt machen sich die Teilnehmer auch schon fertig und die Wettkämpfe
können beginnen.
Beginnen wir mit den Vorbereitungen für's "Extreme relaxing". Jeder
Teilnehmer hat 5 Minuten Zeit, seinen Startplatz entsprechend
vorzubereiten, dann beginnt der Wettkampf. Hier hat Schlappen vom
Cavie-Forest leichte Vorteile, bietet sein Heim mit wechselnden
natürlichen Bodenbelägen optimale Trainingsmöglichkeiten. So ist es ihm
ein Leichtes, sich auf vorherrschende Situationen einzustellen. Tilly
von den Würzburgern scheint schon hoch konzentriert und erweckt den
Eindruck, als brauche sie sich nur noch fallen zu lassen.
Benjamin, Willy, Chip und Sunny Maike bevorzugen die klassische
Geplatschter Frosch-Stellung. Ob sie damit Chancen haben, bleibt
abzuwarten. Schnecki drapiert ein Heubett und spielt Pfannekuchen. Ein
sehr relaxter Anblick. Keine 5 Minuten und alle Teilnehmer befinden sich
in absoluter Entspannung. Jetzt kommt auch gleich der härteste Teil des
Wettkampfes. Vor jede Nase wird die jeweilige Lieblingsspeise gelegt und
wer sich zuerst bewegt, hat verloren. Die Spannung steigt, da, das
erste zuckende Ohr bei Chip, aber er schläft weiter. Da bewegt sich auch
der Kopf von Maike, aber nur um auf dem Gurkenstück wieder
niederzusinken. Sehr geschickt. Jetzt fast gleichzeitig ein Zittern in
den Körpern von Benjamin, Chip, Willy, Sunny Maike und Schnecki. Sie sind
definitiv wach und verspeisen den Köder, leider verloren. Es wird also
ein Kopf an Kopf Rennen zwischen Schlappen und
Tilly
. Schlappen wird
unruhig, versucht alles zu geben, aber gegen die eiserne Kondition von
Tilly hat er doch keine Chance. Es scheint sogar, als müsste Tilly mit
Nachdruck geweckt werden, um überhaupt am Langsamessen teilnehmen zu
können.
Kommen wir zum Möhrenlanzen-Parcours. Hier geht es darum, eine ganze
Möhre möglichst schnell durch einen Hinderniskurs zu bringen. Am Start
sind
Söör George
,
Blip (Priscilla)
, Elbi,
Mora
und
Leopold
. Auch hier sind verschiedene Techniken zu bewundern. Während Söör George und Elbi
die ihre quer im Maul tragen und durch geschickte Kopfwendungen durch
den Parcours traben, bevorzugen Mora und Leopold das Schleppen, Mora im
Rückwärtsgang, ist nicht besonders schnell, aber relativ sicher, Leopold
schleppt sie zwischen den Beinen. Vorsicht, das kann zur Stolperfalle
werden. Blip legt die Regeln etwas eigentümlich aus, weil sie die Möhre
aufrisst dann den Parcours abläuft und fast gleichauf mit Elbi die
Ziellinie erreicht. Nicht ganz fair, aber es gibt Szenen-Applaus. Die
fleißigen Helfer Henry und Lola werden das allerdings nicht gutheißen,
können sie ihrer Aufgabe der Lanzenentsorgung doch nicht in vollem
Umfang nachkommen.
Nun das Häusleschieben: Angetreten sin Söör George,
Gräfin Monika
und
Angelo, jeder vor einer Standardausstattung des jeweiligen
Heimatgeheges. Söör George lupft in regelmäßigen Abständen das Häuschen
mit der aufgelegten Brücke, bis diese herunterfällt und ihn nicht mehr
behindert. Jetzt ist es ein leichtes für ihn, das Haus mit einer
Schrägseite auf's Dach zu legen und das Ganze dann als Schaukelstuhl zu
benutzen, nicht ohne es vorher Feng Shui-konform auszurichten. Monika
und Angelo haben ganz unterschiedliche Variationen von wahren Palästen
errichtet, indem sie verschiedene Häuser so geschickt verbunden haben,
dass richtige Labyrinthe entstehen, die es den Sklaven schwer machen,
Schwein sofort zu lokalisieren.
Fast zeitgleich findet nebenan das Sklavenjagen statt, zu dem Salberta,
Muckele, Gwynnie und Inka gemeldet sind. Ziel ist es, in einem
abgegrenzten Gebiet mit diversen Hindernissen möglichst lange die
Futtersklaven auf Trab zu halten. Die 4 sind schon seit gut 5 Minuten
unterwegs und die 2Beiner zeigen schon erste Ermüdungserscheinungen. Es
scheint das die 4 mit dem auch für sie fremden Gelände deutlich besser
zurechtkommen. Wir werden später noch einmal zurückschalten.
Am anderen Ende des Stadions machen sich jetzt die Teilnehmer/innen für
die beiden Popcorning-Wettbewerbe fertig. Im Standard sind folgende
Disziplinen gefragt. 4er-Spagat einfach, dito mit Kopf-Twister,
Bocksprung mit und ohne Kopftwister, Bocksprung mit Drehung. Gemeldet
sind Leopold, Mora, und Blip (Priscilla). Den Anfang macht Leopold, der
die geforderten Sprünge in einem Aufwasch fehlerfrei hintereinander
ausführt. Da erkennt man die Erfahrung. Es folgt seine Schülerin Mora
mit ähnlichem Stil, aber doch noch etwas ungestüm und daher leichte
Unsicherheiten bei der Landung. Den Abschluss macht Blip. Ihre Sprünge
sind bei weitem nicht so hoch und sie hat scheinbar Konditionsprobleme.
Da muss sie wohl das Training noch um einiges verstärken.
Beim Free-Style sind Leopold, Mora, Blip, Thulin, Mogli Elbi,
Emily
, Hero MMchen und Florian gemeldet.
Leopold und Mora führen eine Art Tanz auf indem sie sich umeinander
drehen und dabei eine Reihe von modifizierten Standardsprüngen
durchführen. Hierbei gefallen mir besonders der geschraubte Bocksprung
sowie sowie der rückwärts eingesprungene Spagat mit Kopftwister. Elbi
und Thulin versuchen sich am selten vorgeführten "Popcorn Mortale",
einem 4er-Spagat, der in einem gedrehten Bocksprung mit 1 1/2facher
Schraube endet. Santa Cavia sei Dank geht alles ohne Verletzungen ab.
Mogli hat ein ehemaliges Missgeschick zur Perfektion gebracht und
tänzelt mit traumwandlerischem Geschick durch einen schwierigen
Slalom-Parcours gefüllter Wassernäpfe. Man merkt ihm aber seinen
Erleichterung an, dass er es trockenen Fusses geschafft hat. Während
Blip eher zum Minimalismus neigt, integriert Emily ganz spontan
vorhandene Hindernisse und Mitschweine in ihren Kurs. Hero und Florian
führen ebenfalls eine Art Tanz auf, der allerdings sehr an, ähh wie soll
ich sagen. Nun lassen wir uns froh sein, dass unsere Jugend doch sehr
frühreif und aufgeklärt ist. Ich glaube man nennt so etwas
zeitgenössische Interpretation. Eine besondere Art von Teamgeist
präsentieren uns Sternchen, Muckele, Amadeus und Elisa Einstein.
Letztere fungiert als Blindenleitschwein für Amadeus, während Sternchen
und Muckele zu ihren Sprüngen laufend Kommentare geben und es so
ermöglichen, zusammen mit Amadeus eine bemerkenswerte Kür auf den Rasen
zu zaubern.
Das Langsamessen mit Tilly und Grindi wurde vorverlegt, da man
befürchtet, den Wettbewerb nicht rechtzeitig zum Domtermin beenden zu
können.
Das Sklavenjagen musste leider nach bereits 2maligem Auswechseln der
Sklaven vorzeitig abgebrochen werden.
Das Niederstarren mit Grindi, Söör George und Schlappen und der
ultimative Futterquieez werden an entgegengesetzten Seiten des Stadions
ausgeführt, um die jeweiligen Ergebnisse nicht zu verfälschen.
Es ist schon ein fast unheimliches Bild, wenn 3 Schweine vor ihren
Sklaven sitzen,nichts tun als starren und die Sklaven schon nach kurzer
Zeit anfangen zu schwitzen, zittern und alsbald losstürzen um genügend
Futter heranzuschaffen.
Auf der Gegenseite befinden sich Don Camillo, Leopold, Mora, Gwynnie,
Blip und Laya im Einzelwettbewerb. Hier fallen besonders Don Camillo,
Gwynnie und Blip auf. D.C. simuliert äußerst realistisch den in der
nächsten Sekunde eintretenden Hungertod, während Gwynnie gleich beide
Vorderpfoten geschickt mit einzusetzen weiß. Blip hat scheinbar ihre
Kräfte für diesen Part geschont, läuft sie doch zu wahrer Hochform auf.
Beim Team-Wettbewerb bahnt sich eine Sensation an. Laya, Lara und Zwergi
sowie Sissy und Sina treten gegen ein Einzelschwein an. Sie versuchen in
der Tat, Mausi zu besiegen. Dieses Schwein ist ein Naturtalent. Es ist
faszinierend zu sehen, wenn sie mit leichtem sanften Quieez anfängt,
sich langsam steigert, wobei immer mehr Körperteile mit einbezogen
werden und alles mit hochroten Ohren, zitterndem Körper, höchsten Tönen
über mehrere Oktaven und springenden Sklaven endet. Eine Demonstration
1. Klasse.
Während sich jetzt schon fast alle *qieetsch* Teilnehmer wieder sammeln
um sich *füüüüüt* vom Publikum zu verabschieden, Tilly und Grindi werden
mit *knartzz* ihren Rationen schon mal in eine Kutsche gesetzt,
vermissen *uiuiui* wir die Teilnehmerinnen des Unsinn-Wettbewerbes
Snefried und Floh. >>>>>>STÖRUNG<<<<<< Ohh, ich glaube, *Dröhn,Rassel*
wir haben sie gefunden. *ratter* Das heißt,
Snefried
hat die Kabel der
Stadionanlage *röhr* gefunden und Floh hat die Gelegenheit genutzt, um
ihr Käfiggitter-Powernerving *TWÄÄÄÄNNGGG* einmal über eine 20000
Watt-Anlage zu testen. Heilige Santa Cavia, ist das laut. Liebe
Zuhörer/innen, wir sehen uns in Kürze im Dom.
Mit Watte im Ohr
euer Gurkinator
(C) 2001 Rita und Ralf Herff
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